Erst kürzlich meldete Mitarbeiter der Kaspersky Labs, dass „Malware“ im Amazon-App-Shop aufgetaucht sei. Hierbei handelt es sich aber nicht um standardmäßige Malware, wie man sie häufig antrifft. Die besagten Apps bewerben lediglich Funktionalität, die sie nicht leisten.

Eine dieser Apps, die Kaspersky-Lab-Experte Roel Schouwenberg als Malware identifiziert hat, soll dem Nutzer die Möglichkeit bieten, seine Internetverbindung zu beschleunigen. Wie der Experte raus gefunden hat, beschleunigt die App jedoch nichts. Sie meldet dem Nutzer lediglich, dass die Internetverbindung optimiert worden sei.
Vom gleichen Anbieter kommt die App: „Shake Battery Charger“. Mit Hilfe dieser App soll man den Akku seines Smartphones aufladen können, indem man bei eingeschalteter App das Smartphone schüttelt.
Wieder andere Apps versprechen dem Nutzer den Akku des Smartphones durch die Kraft der Sonne aufzuladen. Diese sind jedoch im Google Play Store kostenlos zu erhalten und dienen wahrscheinlich nur der Belustigung. Bei iTunes gibt es jedoch auch kostenpflichtige Varianten.
Diese Apps halten also nicht, was sie dem Anwendern versprechen. Sie belasten im Zweifelsfall lediglich den Geldbeutel, kosten Speicherplatz und verbrauchen Akku-Leistung.
Sind diese Apps deshalb als Malware zu bezeichnen? In anderen Wirtschaftszweigen nennt man dieses Phänomen eine Werbelüge. Diese bleiben jedoch auch nicht ungeahndet.

Kürzlich ist die Europäische Union im Lebensmittelhandel gegen Werbelügen eingeschritten. So dürfen seit dem 14. Dezember 2012 keine Health Claims mehr auf den Verpackungen angebracht werden, welche nicht durch die EU abgesegnet wurden. Die Angaben müssen wissenschaftlich fundiert sein.
Im Google Play Store wurden die kostenpflichtigen Varianten schon vor Monaten entfernt. Auch iTunes und der Amazon-App-Shop versuchen, solche Apps schon im Vorhinein zu filtern. Jedoch augenscheinlich mit wenig Erfolg.