Geschrieben von & gespeichert unter Apps & Spiele, Hardware mit Android-System.

Dank neuer Technologien wie der Google Glass könnte es sein, dass wir soziale Barrieren auch in Großstädten künftig überwinden und uns untereinander kennen wie in einem kleinen Dorf. Diese Vision haben die Gründer von NameTag. Persönlichkeitsrechtlichen und Datenschutzrechtlichen Problemen wollen die Anbieter über ein Opt-Out Verfahren begegnen.

Was ist NameTag & Facialnetwork, und welche Idee verbirgt sich dahinter?

Nametag_Still_2NameTag ist eine App, zur Gesichtserkennung. Die Idee der Entwickler ist, dass Personen im Alltag erkannt werden können und ein passendes online Profil dazu parallel über das Glass-Display eingeblendet wird.

Helfen soll die App dabei sich mit den richtigen (interessen-teilenden straffrein) Menschen zu Verbinden indem Barrieren der Kontaktaufnahme durch zusätzliche Information zur fremdem Person leichter überwunden werden. Hierzu scannt der Anbieter verschiedene Internet-Webseiten und erstellt auf seinen eigenen Servern eine Gesichterdatenbank mit mehreren Millionen Gesichtern. Wer das nicht möchte kann dem über die Webseite des Anbieters widersprechen. Im Englischen bringt die Idee der NameTag Gründer Kevin Alan Tussy wie folgt auf den Punkt:

„People will soon be able to login to www.NameTag.ws and choose whether or not they want their name and information displayed to others. It’s not about invading anyone’s privacy; it’s about connecting people that want to be connected. We will even allow users to have one profile that is seen during business hours and another that is only seen in social situations. NameTag can make the big, anonymous world we live in as friendly as a small town.“

Mit Facialnetwork liefern die Entrepreneure gleich ein eigenes SocialNetwork mit Informationen zu den per NameTag erkannten Personen mit. Auch Schnittstellen zu Facebook und Twitter seien vorhanden, wie der NameTag Webseite zu entnehmen ist. So soll es möglich sein, nach der Personenerkennung die jeweiligen Social-Media-Profile direkt zu besuchen.

Neben Social-Media-Profilen werden auch Datenbanken mit Gesichtern bekannter Straftäter gescannt. Besonders vor Sexualstraftätern soll die App schützend warnen.

NameTag und der Datenschutz

Auch zum Thema Datenschutz haben sich die Gründer von NameTag ironischerweise Gedanken gemacht. So soll es beispielsweise künftig Möglich sein zwischen verschiedenen Anzeige-Profilen je nach Uhrzeit zu wählen. Ein berufliches Profil könne dann während der regulären Bürozeiten eingeblendet werden, ein privates außerhalb der Bürozeiten.

Wer nicht von NameTag erkannt werden will muss dem über ein sogenanntes Opt-Out Verfahren widersprechen. Das diese Regelung mit den deutschen Gesetzen zum Datenschutz (und auch dem Persönlichkeitsrecht, sofern private eigene Bilder ungefragt vom Anbieter gespeichert werden) nicht konform sind, sollte allen Beteiligten klar sein.

Auch in den USA habe es Einwände seitens Datenschützergruppen im Bezug auf Apps, die die Gesichtserkennung ermöglichen gegeben. Ein Grund, weshalb Google aktuell keine Unterstützung für Apps mit Geischtserkennung für den Glass-Store ankündigt.

<blockquote>Google has announced that facial recognition will not yet be supported for Glass; undoubtedly due to pressure from privacy groups but FacialNetwork.com believes that by providing applications with such vast societal benefits, Google will eventually reconsider.</blockquote>

Auch auf die Frage, wie NameTag der Falscherkennung von Personen entgegenwirken will bleibt unbeantwortet. Auch wenn die App am folge Tag ein anderes Ergebnis ausgibt bleibt doch eine Erinnerung zurück, wenn der Chef zuvor zufällig mit einem bekannten Sexualstraftäter verwechseltwurde.

Aktueller Stand und Ausblick

Aktuell ist NameTag nur verfügbar im Glass-Store für Beta-Tester. Laut Anbieter soll die App demnächst auch über Google Play und den AppStore verbreitet werden, ob NameTag später Einzug in den offiziellen Glass-Store und unsere Gesellschaft erhalten wird bleibt abzuwarten.

Für alle Interessierte, die nicht zu den stolzen Glass-Beta-Testern zählen halten die NameTag Anbieter eine Video-Demonstration bereit, über welche Gesichter einiger Prominenter wie zum Beispiel Kanye West erkannt werden. Interessant ist hier auch wie NameTag ein App-Review-Video mit Glass-App abfilmt.

War dieser Artikel hilfreich? Vergleiche bitte kurz Deinen Handy-Tarif mit den seriösen Allnet-Flatrate Tarifen ab 9€ pro Monat oder den Prepaid-Tarifen ohne Grundgebühr. Unseren Vergleich bieten wir unseren Lesern kostenfrei an.